Ich mag Frankreich nicht besonders. Halt... das stimmt so nicht ganz: Frankreich an sich (oder das, was ich davon kenne, also eigentlich nur das Elsass) ist sicher nicht schlecht... wenn es nur nicht so voller Franzosen wäre! Ich gebe zu, zum Teil beruht dieses Vorurteil auf den Erzählungen meines Französischlehrers Herrn Klaholz aus dem Gymnasium, meinen kurzen Tagestouren von hier ins besagte Elsass und der Tatsache, dass mein Französischunterricht bereits seit fast 15 Jahren hinter mir liegt und es mit meiner Sprachkenntnis nicht mehr sehr weit her ist. Und diese Arroganz der Franzosen, partout (no pun intended!) nicht mit Ausländern auf Englisch kommunizieren zu wollen, die nunmal ihre Landessprache nicht oder nur unzureichend sprechen, verleidet es mir jedesmal, dorthin zu fahren.ABER: Jetzt habe ich dieses Hörbuch gehört, großartig gelesen von Caroline Lee, die ich seit der Hörlektüre der Bücher von Kate Morton zu meiner Lieblingsleserin erklärt habe (und die eigentlich der einzige Grund war, dass ich dieses Hörbuch überhaupt gehört habe, einfach weil sie so toll liest, dass mir die Thematik fast egal war). Sarah Turnbull hat mit einer Leichtigkeit, Spritzigkeit und Freude vom Leben in Frankreich (90% auf Paris bezogen) erzählt, dass ich nun gerade dabei bin, für Ende März einen Parisurlaub zu planen, begeistert in meinen alten Französischbüchern schmökere und mir französischsprachige Lern-Podcasts aufs iPad lade. Wenn man Turnbulls Erlebnissen so zuhört, packt einen das Fernweh, man lacht mit ihr und im nächsten Moment verteufelt man mit ihr gemeinsam diese dickköpfigen Franzosen, die ihr das Leben schwer machen. Und man fasst sich nicht wenige Male an den Kopf und fragt sich "Sind die tatsächlich so?". Und genau das möchte ich nun herausfinden und sage deshalb "merci" dafür, dass Madame Turnbull es geschafft hat, mich mein Frankreich-Vorurteil überwinden und die Neugier siegen zu lassen.